Dienstleistungsunternehmen kennen das Problem: Nachfrageschwankungen führen bei Spitzenbedarf zu Wartezeiten bei den Kunden und bei geringer Nachfrage zu einem Loch in der Kasse. Wie gehen Dienstleister also am besten mit Nachfrageschwankungen um?
Im Gegensatz zu Sachgütern von Produktionsunternehmen zeichnen sich Dienstleistungen unter anderem durch ihre Immaterialität aus. Produktion der Leistung und deren Konsum fallen dadurch zeitlich zusammen, eine Dienstleistung ist daher nicht konservierbar. Sprich anders als Sachgüter, wie beispielsweise ein Auto oder ein Möbelstück, kann man Dienstleistungen nicht lagern. Daraus resultiert, dass auf Nachfrageschwankungen nicht angemessen reagiert werden kann.
Eine Veränderung der Nachfrage ist im Wirtschaftszyklus ein völlig natürliches Phänomen, das aus verschiedenen Gründen auftreten kann. So kommen konjunkturelle Schwankungen durch ein Ungleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage in einem ganzen Wirtschaftsraum zustande. Sie sind mittelfristiger Natur, dauern zwischen einem und vier Jahren und treten branchenunabhängig auf. Dienstleister können kaum auf konjunkturelle Schwankungen reagieren.
Saisonale Schwankungen sind hingegen deutlich kurzfristiger und dauern jeweils nur wenige Wochen oder Monate. Sie fallen meist mit bestimmten Ereignissen zusammen und treten nur in gewissen Branchen auf. So steigt beispielsweise die Nachfrage im Tourismusbereich in den Schulferien oder an sonnigen Wochenenden stark an oder die Nachfrage an Speiseeis bricht mit Beginn der kalten Jahreszeiten praktisch weg. Saisonale Schwankungen sind entsprechend leicht vorhersehbar und Dienstleistungsunternehmen können gut darauf reagieren. Dafür bieten sich grundsätzlich zwei Strategien an.
Mit einer Chase-Demand-Strategy können Dienstleister anhand von Erfahrungswerten konkrete Nachfrageprognosen erstellen. So können beispielsweise in Spitzenzeiten Teilzeitmitarbeitende die steigende Nachfrage ausgleichen, dadurch entstehen bei niedriger Nachfrage keine zusätzlichen Fixkosten. Eine andere Möglichkeit sind spezielle Jahresarbeitszeitkonten. Diese erlauben mehr Flexibilität und ermöglichen einen bedarfsgerechten Personaleinsatz.
Bei diesem Ansatz geht es nicht darum, flexibel auf Nachfrageschwankungen zu reagieren, sondern darum, die Nachfrage vorherzusehen und so die Kapazität konstant zu halten. Ein gutes Beispiel dafür ist ein Friseursalon. Durch eine fixe Terminvergabe können Friseure ihre Nachfrage kontrollieren und einen konstanten Stream an Kunden generieren. Das Reservierungssystem bei Restaurants verfolgt ein ähnliches Ziel.
Alternativ können finanzielle Anreize das Nachfrageverhalten verändern. Indem ein Dienstleister in Zeiten einer tiefen Nachfrage Vergünstigungen gewährt, können zusätzliche Kunden gewonnen werden. So sind beispielsweise die Preise für Tageskarten in Skigebieten oder diejenigen für Übernachtungen in einem Hotel in typischen Ferienzeiten deutlich höher als unmittelbar davor oder danach.
Trotz Chase-Demand-Strategy oder einer kontrollierten Nachfragesteuerung: Nachfrageschwankungen lassen sich nie gänzlich verhindern und können zu erheblichen Liquiditätsengpässen führen.
Der flexible Betriebskredit von Advanon passt sich deshalb den individuellen Bedürfnissen des Kreditnehmers an und stellt genau dann Liquidität zur Verfügung, wenn sie gebraucht wird – zum Beispiel während einer Periode niedriger Nachfrage. Dienstleistungsunternehmen bestimmen dabei die Höhe des Kredits sowie dessen Laufzeit frei. Einmal registriert, ist der Prozess ganz einfach wiederholbar.